Dienstag, 31. Juli 2007

FarmerBoy und CountryGirl! Reiten gen Sonnenuntergang!

dieses schiff (man kann es kaum erkennen) verlässt gerade mannheim. es hat wahrscheinlich nicht dort angelegt, sondern setzt unentwegt dem sonnenuntergang nach. der scheint ihm allemal interessanter als die stadt. das schiff hat recht! wenn ich an den ufern des neckar sitze und den schiffen nachschaue, dann bekomme ich grosses fernweh. heimweh? meine freundin C. schwitzt schwer, um mir das leben hier sonnig zu gestalten. meistens gelingt es ihr. und doch...

es scheint, als ginge das beste an mannheim vorbei. nur das unbewegende, das triste, das öde, mittelmässige klopft an die stadttore und ihm wird freudig einlass gewährt. farmerboy und countrygirl tun ja nichts! sie wollen doch bloss konsumieren!

der sad young man superslow muss her! er bringt das gute countryfeeling und die sehnsucht in der musik mit! ich kann ihn spüren: er kommt! bald! ah, da isser ja schon!

hek: "guten abend, sad young man superslow! was führt dich nach mannheim?"
syms: "hallo, holger e. karst! nun, es ist die grosse stadt, die mich lehrte, das glück doch lieber im kleinen zu suchen. ausserdem habe ich mich ganz furchtbar in eine mannheimerin verliebt. was soll man da machen?"
hek: "die fragen hier stelle immer noch ich! also: was soll man da machen?"
syms: "gute frage, wirklich! ich denke, man sollte sich bei schönem wetter in einen biergarten setzen und viel bier trinken. dann geht das schon irgendwie mit mannheim!"
hek: "und im winter? in die kneipe gehen?"
syms: "nein, im winter schnappt man sich am besten eine flasche trollinger und wirft noch ein paar schmerztabletten ein. das geht zuhause am kaminfeuer ganz gut. natürlich mit der liebsten im arm!"
hek: "und wenn man keinen kamin hat?"
syms: "was ist denn das für ein interview? frag mich lieber was über meine musik!"
hek: "ach nööh.. lieber nicht!"

ach, wahrscheinlich war es einfach nur der sanfte anblick des dahingleitenden frachters, der mich heute abend etwas melancholisch gestimmt hat. trotzdem könnte irgendwann mal eine vernünftige band hier aufspielen. ist ja kein zustand, dass man dafür nach heidelberg fahren muss.

es gab mal eine zeit in mannheim, da konnte man interessante sachen sehen: die ein'bauten, philpp boa (muss beides aber nicht mehr sein) usw. doch das ist lange her. pink, juli, madsen, sport: alles nicht der rede wert. ziemlich egal! dafür umsonst? trotzdem egal!

naja, zumindest theater ist ganz okay hier. trotzdem: ich brauche meine dosis. lebensart haben wollen. 10tage noch, dann heim nach berlin für ein paar tage! und danach gehen farmerboy und countrygirl erstmal nach turkye. und dort kann man sich erholen von: der arbeit und dem grossen nichts!

ich sag's euch: da macht man schon was mit!

my sweetheart sweats hard
in the kitchen of my life
she's the cook of all my luck
my sweetheart sweats hard

[sad young man superslow - sweetheart sweats hard-2007]

Montag, 30. Juli 2007

Wo Deichmann einen Standortnachteil hat! Warum Babies süss sein müssen!

wer schon einmal ein gewürzregal mit eigenen händen gebaut hat, ist in der regel stolz darauf. egal wie viel blut daran klebt und wie hässlich es ist: der d.i.y. - faktor spielt eine grosse rolle beim sich- selbst- gutfinden!

diesbezüglich ist es selbstverständlich, dass eltern ihre frische brut besonders süss finden und stolz darauf sind. weil: es ist ja sozusagen selbstgemacht. unvoreingenommene menschen ohne sippenfilter sprächen ohnehin die hässliche wahrheit aus:

dieser wurm entsprang meinen lenden, kroch aus dem unterleib meiner schönen frau? wir beide sind doch chic und schön - wie kann da so eine zahnlose dörrpflaume dabei herauskommen? das nächste mal bastele ich lieber wieder ein gewürzregal!

unverständlich ist, warum viele menschen die brut der anderen süss finden! hätte ich eine glatze und würde ununterbrochen sabbern, mich fände keiner süss. und wenn ich willkürlich anfinge, manisch herumzubrüllen, dann würde man mir keinen schnuller in den mund stecken, eher noch prozac.

die werbung nutzt diese geschmackliche verirrung der konsumentInnen schamlos aus und setzt sie ungeniert dem gegluckse und neusprech von kleinkindern und babies aus. nur um den konsum anzukurbeln. übersetzt bedeuten die werbeeinspielungen: hübsches baby = tolles auto! lautes kind = super fruchtjoghurt = fruchtalarm!

mir ist das alles ein rätsel! "deichmann" kann zwar nichts dafür, dass "baby- waltz" branchengemäss sein schaufenster nebenan mit den ach so süssen fratzen "verziert". trotzdem kaufe ich dort keine schuhe mehr, weil: deshalb!

p.s. von dem abgesehen ist deichmann sowieso nicht pc, weil sie schuhe aus kindern machen. ähhh... ihr wisst schon! und ratet mal, aus was baby- waltz seine plakate macht!

Sonntag, 29. Juli 2007

Auf die Insel! Bunte Giesskännchen und Dosenöffner!

als man feststellte, dass sie fast nur noch verwaltungsinterne vorgänge bearbeiteten, begann man, alle beamten und fachangestellten der verwaltungen auf eine südlich gelegene insel zu verbringen. dort sollten sie für den rest ihrer tage sich selbst überlassen werden und das tun, was sie am besten konnten: sich selbst verwalten!

im lande selber beschloss man, den dienst am bürger den kundenorientierten dienstleistern zu überlassen, was im allgemeinen sehr gut angenommen wurde. wenn ein arbeitsloser zum beispiel in arbeit vermittelt wurde, schickte man ihm nun zusätzlich einen blumenstrauss samt grusskarte.

man freute sich nun ehrlich, dass die menschen aus dem "bezug " herausfielen. früher wurden die "bittsteller" sang- und klanglos aus dem system gestrichen. neue kamen, und sie waren ausser arbeitslos vor allem eins: lästig!

so ging es den bürgerInnen mit sämtlichen ämtern und verwaltungen. doch nun war alles gut. man fühlte sich endlich ernst genommen und musste für jeden antrag nur noch drei statt der üblichen 10 durchschläge einreichen. es war jetzt so viel einfacher.

doch nach einiger zeit hörte man von den bewohnerinnen der "verwaltungsinsel" nichts mehr! hatten sie es tatsächlich geschafft, zu gedeihen und sich fortzupflanzen? waren sie nun vollkommen unabhängig und benötigten keinerlei unterstützung mehr? noch vor wenigen monaten wurde das land von anträgen auf zuschüsse geradezu bombardiert.

man versuchte, kontakt zu knüpfen, man wollte schliesslich geschäfte mit dem endlich prosperierenden eiland machen. doch es gab keinerlei reaktion. daraufhin schickte man ein erkundungsteam auf die "verwaltungsinsel".

als sie dort ankamen, waren sie nicht schlecht erstaunt: die häuser waren zerfallen, in ihnen befand sich kein leben. auf den schreibtischen lagen unmengen von anträgen, ablehnungen und widersprüchen. alle topfblumen waren verwelkt. an den tischen sassen mumifizierte leichen, die bunte gieskännchen in ihren händen hielten.

sofort wurden experten gerufen. man wollte nachforschen, was denn passiert sei. die einfache antwort war schnell gefunden: man hatte sich selbst zu tode verwaltet! jede beantragte dose thunfisch machte solch einen verwaltungsaufwand aus, dass hinterher keiner mehr die kraft hatte, sie zu öffnen.

bei genauerer durchleuchtung der aktenlage stellte sich folgendes heraus: selbst wenn der antrag 1554c. (bestellung einer dose thunfisch) samt folgeantrag 1554d. (öffnen der dose thunfisch), positiv entschieden worden wäre (die zuständigen behörden mahnten wiederholt formfehler in der antragstellung an), wäre der antragsteller trotzdem verhungert:

eine verwaltungsfachangestellte war aufgrund ihres mehrfach abgelehnten antrags auf eine höhere gehaltseinstufung dermassen brüskiert worden, dass sie aus trotz den antrag 234a. (zuteilung eines dosenöffners) unter ihrem schreibtisch verschwinden liess. der antragsteller war übrigens derselbe, der ihre gehaltserhöhung rechtsgültig abgelehnt hatte.

solche und ähnliche geschichten passierten tausendfach auf der "verwaltungsinsel". so musste es ja kommen: es ist halt nicht gut, domestizierte wesen in die freie wildbahn zu entlassen. die insel selber war für jahrzehnte unbewohnbar, da einsetzende regenfälle die papierwüste in eine pappmaschee- landschaft verwandelten.

heute überlegt man ernsthaft, ob man nicht die letzten arbeitgeber dorthin verbringen soll. sie könnten sich so wunderbar gegenseitig ausbeuten und sich das leben zur hölle machen. die bürgerInnen des landes würde es freuen: das leben würde so viel leichter!

Samstag, 28. Juli 2007

Der bewegte Mensch fordert was! Ampeln auf den Müllhaufen der Geschichte!

es ist ja nicht so, dass die strassen schon immer ganz alleine den kfz gehörten. wer das glaubt, ist selten dämlich: in meinen theoriestunden zur fahrprüfung gehörte der "mann mit handwagen" noch fest zum repertoire des strassenverkehrs.

in der geschichte der strasse werden fahrzeuge erst spät erwähnt. zuvor wurden strassen wandertechnisch erschlossen und dienten dem freundlichen warenhandel. per pedes war man unterwegs, der pökler genoss die natur und lüpfte kurz den hut, wenn der fassbinder ihm seine fässer entgegenrollte. heute ist das unvorstellbar!

es wurde nämlich schlimmer: später wurden die strassen für militärische massnahmen strategisch wertvoll, um kriegsgerät und heer schnell transportieren zu können. hitler baute viel später auch seine autobahn quer durch deutschland, er hatte das prinzip verstanden.

auch heute findet auf und über strassen krieg statt, doch sind die kombattanten die einfachen bürgerInnen, die sich über die staatliche gewalt hinwegsetzen und einen bruderkrieg "jeder gegen jeden" inszenieren. nur der gemeinsame feind kann sie einen: der fahrradfahrer und der fussgänger.

letzterem gehörte die strasse früher ganz allein, und der wagenlenker musste ihm den vorrang lassen. doch rücksichtslosigkeit und ignoranz sowie die unfähigkeit des menschen, ein fahrzeug sicher zu führen, setzten dem ein ende.

nach etlichen toten fussgängern erfand man verkehrsregeln. da diese äusserst interpretativ (gibt es dieses wort?) umgesetzt wurden, handelte es sich wohl nur um wohlmeinende vorschläge. als aber keine besserung eintrat, baute man die ampel!

sie ist die gefährlichste unter allen waffen, da sie den menschen in den ursprung seiner keimzellen zurückversetzen und aus einem denkenden ein auf reize unmittelbar reagierendes wesen machen, ähnlich einer amöbe.

tote gibt es dennoch, deswegen erkläre ich das projekt "ampel" als gescheitert. ich selbst reagiere höchst emanzipativ und achte als fussgänger oder radler nicht mehr auf lichtsignale. gesunder menschenverstand geleitet mich sicher durch den irrsinn der strassen und ihrer bewohnerInnen. viel, viel sicherer als je zuvor!

somit nehme ich mir stück für stück zurück, was man mir und meinen ahnen genommen! die zeit der "unmotorisierten" ist gekommen, und ihre protagonisten erkennen keine regeln an, die wegen anderen gemacht sind!

und autofahrer, denkt daran: eure geliebte autobahn war ein mittel zum völkermord! mit diesem wissen sollt ihr heute nacht einschlafen und schlecht träumen!

Freitag, 27. Juli 2007

Hierarchiewechsel mit Todesfolge! Höllenhunde klauen Rosemarie's Baby!

sie möchten den neuesten tratsch aus unserem haus hören? nein? macht nichts, ich erzähle ihn trotzdem. aber eigentlich ist es kein tratsch: es ist die wahrheit, nicht als die wahrheit uns sie ist grauenhaft:

das schreiende baby aus dem stockwerk unter uns: es hat den bösen blick! und das böse geschrei! die mutter, ja die mutter: sie schaut so leer und angstvoll aus wie einst nur mia farrow in "rosemaries baby". zur beruhigung muss sie tagein tagaus klavier üben. oder muss sie für den initiationsritus des satanischen bengels proben? gruselig!

schlimmer ist nur dies: die hunde aus dem zweiten stock sind eine doppel- reinkarnation des hundes von baskerville. jeden tag kann man sie ihre zähne fletschen hören. ihr fieses gekläff ist signal und warnung: achtung, jetzt werden wieder die strassen von den schwachen und alten kreaturen gereinigt.

das frauchen ist nichts weiter als die untote erfüllungsgehilfin der mordlüsternen höllenhunde. mit unbewegter miene sieht sie dabei zu, wie diese teufelskreaturen einen kranken mit leberzirrhose zerfleischen. ich habe es gesehen! man muss es mir glauben!

ihren mann habe ich allerdings schon lange nicht mehr gesehen! wo ist er abgeblieben? wurde er krank, ist er nun höllenfutter? er war der ober- untote, der die höllenhunde nie zum futter führte. gab es einen hierarchiewechsel mit todesfolge? ich bleibe dran.

ja, so geht es zu in dem haus, in dem ich mit meiner freundin C. lebe. aber auch mit ihr spielt sich neuerdings gruseliges ab: denn wenn sie abends die haustür öffnet, dann macht ein windhauch unsere wohnungstür im vierten stock "unruhig"! ein signal, eine warnung! dann kann ich mich noch schnell verstecken. dort harre ich bibbernd vor angst aus, bis die sonne am nächsten morgen wieder aufgeht.

ich lebe in grosser angst!

Donnerstag, 26. Juli 2007

Eskapismus! Weiter so!

was tut man, wenn die sonne heiss wie mutters backofen und die luft staubig wie mein bücherboard ist? man trinkt ein kühles bier. dies tat ich gestern abend mit meiner freundin C. und meinem kumpel R. sehr ausgiebig. es gibt halt immer was zu erzählen, und der gerstendrink prickelt so schön auf der zunge.

doch was tun, wenn der kopf tags darauf zwei tonnen schwer, die sonne heiss wie mutters backofen und die luft staubig wie mein bücherboard ist? dann muss man in den sauren, aber geilen apfel beissen, sich zwei kopfschmerztabletten reinpfeifen, schnell noch salzige pommes futtern und sich auf den drahtesel setzen: ab zum see!

schwitzend und leicht belämmert kommt man an und setzt sich erst mal nackend auf die wiese, denn am stollenwörthweiher ist dies erlaubt. hui, ist das ein feines gefühl, wenn leichter wind die härchen an intimen stellen durcheinander bringt.

da darf der kopf auch gerne wieder leichter werden, doch die sonne müsste nicht ganz so brutzeln. schnaufend treffe ich eine entscheidung, wir sind uns einig: der staub geht mit mir baden, er möcht' aber viel länger im wasser bleiben als ich. so entsteige ich dem kühlen nass erfrischt und lazarus- like und bin froh, dass ich keinen katerbedingten krampf bekommen habe.

dann lege ich mich auf's badetuch, dass so schön nach weichspüler schnuffelt, lasse mich von beiden seiten scharf anbraten und lege mich dann in den schatten eines baumes, der mit zauberhaftem grün im astwerk den blick zum himmel frei gibt. ist das ein leben. so müsste es immer sein!

Mittwoch, 25. Juli 2007

Ein Wuff gegen Angsterzeuger! Es heisst nicht "Zigeuner", sondern "Sinti und Roma"!

berlin ist ja schon lange nicht mehr die hundestadt nummer eins. das ist ein alter hut, ein mythos, der von der realität überholt wurde. wie jeder mythos, würde ich mal sagen. laut "taz" steht berlin aber immerhin noch zusammen mit oberhausen an 2. stelle. dort gäbe es 113hunde/ km². spitzenreiter sei allerdings herne mit 136hunde/ km².

doch an wievielter stelle steht mannheim? warum halten menschen überhaupt einen hund in einer stadt? klar ist, dass man auf dem land die viecher braucht, um seine viecher vor anderen viechern zu schützen. aber auch nicht jedes landei hat einen hof zu verteidigen, uns so bleibt die frage, wogegen sich die bürger verteidigen möchten?

gegen fremde menschen, also unmenschen. die nichts anderes im sinn haben als harmlose landrover- pendler und hobbygärtner auszurauben. sind die sog. "zigeuner" im lande, kommen die hundehersteller kaum mehr nach mit ihrer produktion. auch polnische oder weissrussische wanderarbeiter sind probate angsterzeuger, denen man mit dem hund beikommen möchte.

doch in der stadt? da gibt es nichts von alledem. die polnischen, türkischen oder rumänischen angsterzeuger warten brav bis zum nächsten sperrmüll. da wandert genug wohlstandsschrott auf den bürgersteig, so dass man nirgends wirklich einbrechen müsste. tun sie ja auch nicht! denn deutsche verbrecher nutzen die gunst der stunde, wenn fremdvolk da ist, um den verdacht von sich zu lenken, weiss doch jeder!

geldinstitute sind übrigens, frei nach bert brecht, die grössten verbrecher. warum hält der staat da seine hand schützend drüber? vielleicht sind sie ja auch plötzlich ehrlich geworden, wer weiss? obwohl man mit hunden aber nicht gegen banken ankommt, gibt es in mannheim ganz schön viele davon.

vielleicht haben hundehalter aber generell keine freunde und brauchen jemanden, der ihnen zuhört? und das ohne zu widersprechen! denn das tun hunde nicht! brav, mein guter! so wie mama früher auch versöhnlich war, wenn man als kind seine pein auf sich nahm, ohne widerspruch! ich muss jetzt aber weg, gassi gehen mit meinem frauchen C. wuff!

p.s. mannheim liegt übrigens auf platz 25 mit 55kötern/ km² (komplettes ranking hier...)