Dienstag, 17. Januar 2012

Knastdialoge! Und hinterher Sicherheitsverwahrung!

kriegswichtig: Zerstörungswut
Arbeit Arbeit  Arbeit Arbeit Arbeit Arbeit Arbeit Arbeit Arbeit Arbeit Arbeit Arbeit Arbeit Arbeit Arbeit Arbeit Arbeit Arbeit Arbeit Arbeit Arbeit Arbeit Arbeit Arbeit Arbeit Arbeit Arbeit Arbeit Arbeit Arbeit Arbeit Arbeit Arbeit Arbeit Arbeit Arbeit Arbeit Arbeit Arbeit Arbeit Arbeit Arbeit Arbeit Arbeit Arbeit Arbeit Arbeit Arbeit Arbeit Arbeit Arbeit Arbeit Arbeit Arbeit Arbeit Arbeit Arbeit Arbeit Arbeit Arbeit Arbeit Arbeit Arbeit

Ich kann es nicht mehr hören, dieses Wort: Arbeit. "Wie siehst denn Du aus? Bist Du krank?" "Nee, ich hab' Arbeit." "Oooch, macht nix, das geht wieder vorbei!"  Man sieht's, Arbeit wird überschätzt. Arbeit macht krank. "Ich hab' Arbeit" klingt in etwa so wie: "Ich hab' AIDS". Die Zeit bis zur Verrentung, sie klingt so: "Wie lange hast Du noch?" "25 Jahre, Mann! Und hinterher Sicherheitsverwahrung!" Na? Erinnert Sie das an etwas? Genau: Das ist ein Knastdialog, wie man ihn in Filmen zu hören bekommt.

Wie kommt es also, dass Arbeit immer noch als eine die Würde des Menschen erhaltende Tätigkeit gilt? Wie kommt's, dass Menschen ohne Arbeit im Umkehrschluss würdelos sind? Es liegt wohl an der Begrifflichkeit: Mit Arbeit meinen wir ausschließlich Lohnarbeit! Alle anderen Beschäftigungen, denen der Mensch nachgeht, sie zählen einfach nicht! Nur wer hart für Lohn arbeitet, kann den gesellschaftlichen Reichtum konsumieren. Wer sich nicht unterwirft, bleibt davon ausgeschlossen. Die Würde der Arbeit liegt also in der Fähigkeit zum Konsum. Na prima: Zuerst werden wir zu Leibeigenen gemacht, und dann machen wir uns selbst zu Konsumtrotteln!

Ich aber sage Euch: Wer nicht die Arbeit von der baren Existenzsicherung entkoppelt, der ist ein... nun ja! auch mir fehlen manchmal die Worte. Würde entsteht da, wo der Mensch seinem Gusto entsprechend handeln kann. Wenn es ihm freigestellt ist, zu entscheiden, was und für wen er etwas tut. Philanthropen behaupten, der Mensch sei kreativ. Schenken wir ihnen doch Glauben. Würdelos hingegen ist es, aus blanker Not oder auch Angst vor dem JobCenter seinen Arsch mal hierhin und bald dahin zu bewegen und für wenig Geld zu verkaufen. Wird man schlecht behandelt vom Chef, dann kann man noch nicht einmal kündigen, ohne sofort wieder bestraft zu werden.

Dahinter steht aber mal so was von gar keine Freiheit in der Wahl, wie ich mein Leben gestalten möchte. Wenn ich in der materiellen Welt überleben will, MUSS ich arbeiten. Man könnte es auch Zwangsarbeit nennen. Sklaverei, von mir aus. Das hat mit der Würde eines Menschen gar nichts zu tun. Die Nazis haben uns vorgemacht, was von Arbeit wirklich zu halten ist: Sie haben den Spruch "Arbeit macht frei" an die KZ- Tore genagelt und sich dann vor Lachen über ihren eigenen Zynismus ins Höschen gepinkelt.

Um die Arbeit ihrer Würde vollkommen zu entledigen, besteht letztlich eine große Diskrepanz zwischen ihrem gesellschaftlichen Wert und ihrer tatsächlichen Entlohnung. Der finanzielle und gesellschaftliche Druck, eine Arbeit aufzunehmen führt indirekt zu Lohndumping. Daher haben die Unternehmen auch gar kein Interesse an der Vollbeschäftigung. Sie gäben dadurch ihr einziges D(r)uckmittel auf: den Konkurrenzkampf unter den ArbeitnehmerInnen um des Jobs, nicht der Bezahlung willen. Was soll daran gut sein? 

Also noch einmal, auf einen Versuch kommt's an: Wer die Arbeit nicht von der baren Existenzsicherung entkoppelt, ist ein ganz niederträchtiger Arsch, der dem Menschen an sich misstraut, sich aber selbst für einen Auserwählten halten muss. Der dann wiederum andere Leute knechten kann wie es ihm beliebt und hinterher glaubt, dass ohne ihn nichts gelaufen wär'. Weshalb er sich den größten Teil am gar nicht selbst gebackenen Kuchen sichert. So! Werd' ich jetzt verhaftet? Ach, ich bin ja schon längst im Knast. 25 Jahre noch. Danach komm' ich in die Sicherheitsverwahrung. Man möcht' wild um sich schießen, wenn man nur daran denkt!

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