Montag, 14. März 2011

Nicht zugehört und nichts dazugelernt: Demokratienachhilfe für die Kanzlerin!

Irgendwas an der Sache mit der Demokratie versteht Frau Merkel einfach nicht. Sie tut sich sehr schwer damit. Nun hält sich ja hartnäckig das Gerücht, dass Frau Merkel ja in der BRD geboren sei und die Demokratie quasi mit der Muttermilch aufgesogen hat. Aber wie soll das gehen mit Eltern, die sie schon nach wenigen Wochen Lebenszeit in die Täterä verschleppt haben, einfach nur so weil sie es wollten?

Und in der DDR hatten sie es nicht so sehr mit der Demokratie. Gut, mit dem Sozialismus hatten sie es dort auch nicht wirklich, aber immerhin: Deutschland gab es auch in der DDR. Das merkt man heute noch, wenn man die ehemalige Zone besucht, selbst wenn man weiße Hautfarbe zu den Moonboots und dem H&M Käppy trägt.

Aber was genau hat denn Frau Merkel an der Sache mit der Demokratie nicht verstanden? Nun: Sie meinte im Interview mit der ARD sinngemäß, dass sie es nicht für richtig halte, die Tragödie in Japan politisch auszuschlachten. Wenn ich mich recht erinnere, hat sie gar davor gewarnt, irgendeine Forderung bezüglich Atomkraft zu stellen und in einem Atemzug die Sicherheit deutscher Atomkraftwerke gepriesen.

Zeitzeugen (z.B. ich) erinnern sich, dass die Zonen-Angie unter H. Kohl Umweltministerin war und die bevorstehenden Castortransporte und die daraus resultierende Angst in der Bevölkerung in etwa so kommentierte: Das mit der Atomkraft sei in etwa so wie mit dem Backen. Irgendetwas gehe halt immer daneben, ganz sicher sei überhaupt nichts, und wenigstens dies sei gesichert!

Dass Frau Merkel nun Probleme damit hätte, wenn Unmenschen die Tragödie in Japan dazu ausnutzen würden, um z.B. die umweltfreundliche Atomenergie zu diskreditieren, spricht Bände. Die ehemalige Blockflöte hat ja auch schon in der Täterä das Lied gepfiffen, das man von ihr erwartet hat.

Wer kommt denn eigentlich jedesmal auf die blöde Idee, in der DDR seien die SED- Leute ausschließlich Bösewichte gewesen, während sich in den Blockparteien nur Widerständler, Dissidenten und Gutmenschen aufgehalten hätten? Lupenreine Demokraten in der DDR? Das würde ja bedeuten, Moment mal, ja das würde ja heißen: die DDR war am Ende doch demokratisch! Dann sind die Rechtsnachfolger der SED ja gar nicht so böse wie immer getan wird? Schließlich hätte man eine echte Alternative wählen können!

Nun, Frau Merkel schätzt ganz offenbar keine politischen Diskussionen, vor allem wenn sie das Verhältnis Regierung/ Energiekonzerne belasten. Sie verlangt im Grunde, ganz Kanzlerin der Bildungsoffensive, dass Tragödien nicht lehrreich sein dürfen. Sie sagt: Wer seine Argumentation auf dem Leid anderer aufbaut, um seinen Willen durchzusetzen, dem mangelt es an Respekt vor den Opfern. Damit bringt sie unsere schönen Kulturerrungenschaften wie z.B. das Theater aber in arge Not. Welchen Sinn haben Tragödien denn sonst?

Verzeihung, ich habe es irgendwie mit Hitler, ich weiß! Trotzdem ein Beispiel: Dass der Holocaust eine unfassbare Tragödie war, scheint unter vernünftigen Menschen unbestritten. Wenn nun aber die Alliierten damals gesagt hätten, nun, man dürfe aus dieser Tragödie keine politische Forderung ableiten, weil dies den Opfern gegenüber respektlos sei, dann hätten wir heute wahrscheinlich keine Demokratie hier. Demokratie bedeutet nun mal debattieren bis die Ohren bluten und die Münder schäumen. So ist es nämlich recht!

Aber bei der Debattenkultur hierzulande bin ich mir nicht mal so sicher, ob Hitler am Ende nicht doch noch irgendwie gewonnen hat... wo man doch auch heute noch nach einem Führer schreit  in unserer sanften Diktatur: Unser Freiherr, unser König, Heiland, Erlöser, unser Ein und Alles, komm zurück! Zur Not nehmen wir aber auch den Sarrazin!

2 Kommentare:

RonJustice hat gesagt…

nun ja, Angie hat ihr Demokratieverständnis eben in der FDJ erworben und erhielt mit dem Fall der Mauer einen Fortbildungslehrgang beim "Meister des Ehrenwortes" DR. Helmut Kohl..(keine sonderlich tolle Doktorarbeit übrigens, daher wohl "unverdächtig"...)

Das gestörte Verhältnis der Kanzlerin zur Demokratie dokumentierte sich übrigens vorBILDlich in der Causa des Adligen "von und zu", in welcher die Dame ihrer Sehnsucht nach dem Titel der Staatsratsvorsitzenden freien Lauf lassen konnte..

Das eigentliche Dilemma der Physikerin Angela Merkel ist jedoch, dass sie vor lauter Sozialspaltung in diesem Lande den Begriff "Kernspaltung" in den letzten Jahren zur Gänze vergessen zu haben schien.....

holz e. von bald hat gesagt…

Im Kern ist sie ja doch ein ganz wunderbarer Mensch ;-) Und spalten tut sie nur andere, in der Causa Guttenberg denselben in einen Politiker und in einen Wissenschaftler. Und was tun die freien Radikalen?