Dienstag, 15. Februar 2011

Ein klitzekleiner Schritt für die Menschheit! So macht Dreifaltigkeit endlich einmal Sinn!

Eigentlich ist ja eine super Sache: Das Bundesverfassungsgericht hat entschieden, dass sich Transsexuelle nicht mehr einer Totaloperation unterziehen müssen, um den Geschlechtereintrag ändern lassen zu können. Bislang war es ihnen nur möglich, zwar laut Pass z.B. Hugo heißen zu dürfen, aber trotzdem weiblichen Geschlechts bleiben zu müssen. Den weiblich "Namifizierten" ging es gerade umgekehrt. Diesbezüglich bedeutet dieses Urteil einen Fortschritt.

Andererseits geht egal welcher Geschlechtereintrag völlig am wesentlichen Problem vorbei: Denn wozu soll es überhaupt einen solchen geben? Wem ist damit gedient, wenn im Pass "männlich" oder "weiblich" steht? Und was ist, wenn ich diesbezüglich noch unentschlossen bin? Bedeutet der Geschlechtereintrag nicht eine Reduzierung ausschließlich auf das biologische Geschlecht? Ist die Kategorisierung in "männlich" und "weiblich" im Grunde nicht überholt?

Was können Männer, was Frauen nicht können? Was ist ihnen erlaubt und was nicht? Ob mensch gebär- oder zeugungsfähig ist, entscheidet die Natur und nicht die Behörden. Und ob mensch der Fortpflanzung willig ist oder nicht, liegt ebenfalls nicht in deren Entscheidung. Mit Verlaub: Mit der zwangsweisen Festlegung der Geschlechter gehen nur Diskriminierungen einher! Arbeitsteilung, Ausbeutung sowie sexualisierte Gewalt sind die Folgen.

Eine sich beruflich für eine sogenannte "Männerdomäne" entschiedene Frau darf beispielsweise nicht so oft und so schwer heben wie Männer - unabhängig von Statur und Alter. Die Berufsgenossenschaft begründet dies mit dem drohenden Verlust der Gebärfähigkeit der Frauen bei dauerhafter körperlicher Belastung. Weibliche Gesundheit wird im Grunde wie im 3. Reich mit Fertilität gleichgesetzt.

Na super! Soweit ist es mit unserer ach so liberalen Gesellschaft also doch noch nicht her! Der Staat will durch die oktroyierte Identifizierung mit männlichen und weiblichen Verhaltensmustern ohnehin nur die altehrwürdige, aber verzichtbare Tradition der Produktions- und Reproduktionsverhältnisse aufrecht erhalten. Die Angst vor "Monstern", die sich diesen Mustern entziehen und möglicherweise andere damit "anstecken" ist groß. Politiker denken wie Troglodyten innerhalb unserer modernen Gesellschaft. Sie alleine sind die ansteckende Krankheit!

Denn spätestens jetzt, da die Wehrpflicht ausgesetzt ist, die Bundeswehr schon im 10ten Jahr auch für Frauen zugänglich ist, ebendiese Frauen wählen und gewählt werden dürfen und weitgehend ihre Unabhängigkeit vom biologischen Manne unter Beweis stellen, somit also der einzige soziale Unterschied zu ihm sich lediglich in der Gehaltsfrage spiegelt, könnte man doch, in der nächstliegenden Variante, wenigstens einen Pass mit den drei frei wählbaren Kategorien "männlich", "weiblich" und "unentschieden" einführen.

Von da aus wäre es dann nur noch ein klitzekleiner Schritt, völlig auf die Geschlechterkategorien zu verzichten. Nicht nur Trans-, Homo- oder Intersexuelle würden davon profitieren, auf dass ihnen das Stigma ihrer Natur endlich genommen würde. Alle Menschen wären einfach nur noch "Mensch" und hätten dieselben Chancen und Voraussetzungen. Man stelle sich vor, biologische Männer wie Frauen bzw. jene, die beides sind, jene, die sich umentschieden haben oder sich gar nicht festlegen möchten, begegnen sich auf Augenhöhe.

Eigentlich ist das das Paradies: Der hierzulande so heftig angebetete Gott offenbart sich endlich als intersexueller Homosexueller mit Menstruationshintergrund. So macht Dreifaltigkeit endlich einmal Sinn! Das kann man doch nur mit einem fluffig-flockigen Stück Populärkultur feiern und ein stimmungsvoll beschriebenes Szenario hier in mein Blog einbetten. Nicht böse sein, liebe Band F.S.K. und insbesondere Herr Meinecke. Dafür kaufe ich ja auch (fast) alle ihre Platten und Bücher.
1+1=3 [F.S.K. 1996 vom Album "International"]

Lola sagt, ihr Zuckerpappi stößt sie
Jeden Abend unsanft in den Schlaf
Dabei hat sie selber einen Phallus
Den sie aber nicht benutzen darf

Hektor sagt, sein Mädchen sei so zickig
ängstigt sich vor seiner süßen Art
Dabei hat er selber eine Vulva
Die sich gern mit blanken Schwengeln paart

Wer behauptet heute noch die Welt ist rund
Warum kann dein Mann nicht lesbisch sein?
Darwinismus Superservus
Unsere Welt ist flach
Eins plus eins macht drei im Zweifelsgrund

Lola läuft von ihrem Zuckerpappi fort
Hektor pfeift: Obladi Oblada
Lolas Lanze hebt ihr Brautkleid vorne in die Hoeh'
Hektors Muschi glitzert auf dem Traualtar

Wer behauptet heute noch die Welt ist rund
Warum kann dein Mann nicht lesbisch sein?
Darwinismus Superservus
Unsere Welt ist flach
Eins plus eins macht drei im Zweifelsgrund

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