Dienstag, 22. April 2008

FarmerBoy vs. DJ! Mannheim rockt das Wochenende!

Wenn man gedenkt, seine Wochenenden in Mannheim abzufeiern, gestaltet sich dies mitunter ganz formidabel. Oder aber man begibt sich grundsätzlich an die falschen Orte und ist hinterher deprimiert, weint manchmal sogar ein bisschen. Die Zeit ist ein kostbar' Gut, sie möchte nicht verschwendet sein. Ach, es ist ein Elend!

Natürlich war die Band Trio Anfang der 80er eine wirklich großartige Band, zu ihrer Zeit. Aber schon während dem Studium ärgerten uns DJ's auf Semesterparties mit ihren zumeist überdosierten NDW-Schüben. War aber immer noch besser als Schlager wie "Mit dem Taxi nach Paris" - uaaaah!!! AuchFarmerBoy besuchte solche Feste und litt mit allen vernünftigen Menschen, ganz so wie es sich gehört, wenn das aurale Ehrgefühl verletzt wird.

Die spontane Gründung einer Kampfgruppe "Musik!", die Schlägerei mit dem zuständigen DJ und der darauf folgenden Entführung und Fesselung desselben brachten FarmerBoy und seinen Mitverschwörerinnen semesterlanges Partyverbot ein. Ausgesprochen übrigens vom Asta, dessen lustige, weil äußerst belehrende Erklärung er daraufhin über's ganze FH- Gelände kleisterte.

Im Blau hätte man die Band "Die Fahrt von Holzminden nach Oldenburg" erleben können, wenn der Laden nicht zum Bersten voll gewesen wäre. Man versprach, die erste Trio- Platte komplett zu spielen, und vielleicht wäre es sogar ganz lustig gewesen, aber schon der Gang zur Theke zwecks Volksdrogenerwerb war unmöglich. BionicWoman und FarmerBoy entschieden sich für einen Walk in die nächstbeste JungbuschKneipe.

Das Nelson mag ja ganz hübsch anmuten, allerdings verkauft man dort ausschließlich das Hipsterbier "Welde", was eine ähnliche Plörre ist wie das "BerlinMitteBier" Becks, das man auch in Mannheim oft angedreht bekommt, als sei es irgendwie hip, schimmeliges und nach Asche schmeckendes Bier zu trinken. In einem Biertest mit FarmerBoys Freunden belegte Becks übrigens den allerletzten Platz, doch Wernesgrüner, Radeberger oder Hasseröder sind ganz feine Biere und überzeugten daher ihre Gaumen. Gibt's in Mannheim aber nicht!

Es ist übrigens ganz unverständlich, warum ein Glas stinknormalen Weins in hiesigen Kneipen gleich soviel kosten muss wie eine ganze Kiste davon direkt aus dem Weingut. Man hat ständig das Gefühl, als würde man die Kokssucht der Kneipiers mitfinanzieren müssen. Das geht auch anders, wie uns zum Beispiel das Café Buschgalerie zeigt. Immerhin gab es dort trinkbares Bier und Wein zu annehmbaren Preisen. Aber Vorsicht: Die Wirtin ist Jungbuschpatriotin und daher recht gesprächig.

Betrübt vom Vorabend, doch von BionicWoman weichgekocht, begab sich FarmerBoy am Samstag zur Werkhausfete, die sich ebenfalls als stark besucht herausstellte. Mittlerweile spielte eine dieser obligatorischen RussenPolkaPunkBands, die hier so sehr beliebt sind, weil man glaubt, das die berliner Apologeten der Russendisko irgendwie hip sind. Sind sie nicht! Nur Steuerfachangestellte, schwäbische Touristen und minderbegabte DesignerInnen besuchen in Berlin die Russendisko. Wer was auf sich hält, rümpft die Nase und läuft daran lässig vorbei.

Ganz offensichtlich waren die Bühnenbildner nicht für das Ambiente zuständig. So hielt man sich in schmucklosen Räumen auf, die auf jede Gemütlichkeit verzichteten. Dafür rollte man Fress- und Saufstände ins Halleninnere, und fertig war die Sause. In Mannheim versteht man es eben, zu feiern. Dass es trotzdem berstend voll war, lag wohl am Fehlen jeglicher Option am heutigen Abend. Übrigens sollte es einen Rauchzwang in stark gefüllten Räumen geben: Der Schweissgestank war unerträglich.

Niedergeschlagen wanderten die beiden noch ins Odeon, wo ein Bekannter von BionicWoman seinen Einstand als Geschäftsführer feierte. Ernüchtert fand man nach Hause und schüttete sich sauteuren SingleMalt in den Kopf, in feinem Ambiente mit adäquater Beschallung.

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