Montag, 15. Juli 2013

Kein Asyl für Hellersdorf! Geht bitte wieder zuhause!

Man soll sich ja nicht über andere erheben und stets freundlich und hilfsbereit sein. Aber ehrlich: Können die Leute nicht einfach dort bleiben, wo sie herkommen? Müssen die alle zu uns kommen?

So kennt man es ja, wenn's deutsch wird! Da ist es auch kein Wunder, wenn ehrbare BürgerInnen beim neuköllner Rechtsaußen "Multikulti-ist-gescheitert" Buschkowsky anklopfen, weil sich in der Nachbarschaft Rumänen (gleich: Zigeuner) niedergelassen haben. Deswegen wurde letzte Woche eine Gesprächsrunde mit einer Vertreterin der Bezirksregierung abgehalten.

Ich bin gestern erst aus Brandenburg gekommen, konnte deshalb nicht teilnehmen. Dafür sprach mich eine ältere Dame sichtlich erregt an: Die Stuttgarter (Straße Anm. d. Verf.) kommt auch immer mehr herunter. Ich weiß nicht, ob sie damit mich meinte oder den Zustand der Straße: Ich finde mich und die Straße schön, da gibt es nüscht zu meckern.

Jetzt droht aber neue Gefahr! In Hellersdorf sollen ja nun Asylbewerber in einer alten Schule untergebracht werden. Das ist gerecht, weil die Leute ja irgendwohin müssen und gerade Hellersdorf nicht immer eifrig die Finger in die Luft gestreckt hat, wenn es um die Übernahme der Kosten der Globalisierung ging. Nun ist Hellersdorf mal dran, dachte da der Senat und dachte gut.

Jetzt sind aber die Hellersdorfer nicht nur nicht einverstanden, sie machen regelrecht Rabbatz. Es denkt mal wieder niemand an die Kinder, und an die Autos, die künftig immerzu vollgepinkelt werden auch nicht. Und zuletzt ist es auch gar nicht gut für all die Ausländer, in solch einem feindlichen Umfeld zu leben. Es wäre jedenfalls besser, wenn die dahin gingen, wo sie besser hinpassen. Nach Wedding oder nach Kreuzberg oder so...

Klar, die Dunkelhäutigen: Alles eine Mischpoke! Türken, Libanesen, Syrer, Rumänen, die müssten sich ja schon qua Hautfarbe einig sein. Aber ist ja Krieg, ist also essig mit einig. Das sollte auch der dümmste Berliner wissen. Angesichts solchem Stumpfsinn muss man fragen: Denkt auch einmal jemand an die armen Ausländer, die fortan in Hellersdorf leben sollen? Jedoch muss man zugeben: Was können die Hellersdorfer dafür, wenn in Syrien Krieg ist? Man hat doch auch so genug Probleme: Dummheit, Idiotie, Fremdenhass etc.

Ich bin derart froh, dass sich all meine Vorurteile über den alten Osten Berlins bestätigt haben: Im Osten herrscht Dumpfbackigkeit, Stumpfsinn und ein diffuses Nationalgefühl, dass sich allein daraus speist, kein "Ausländer" zu sein. Sicher: Ich kenne Hellersdorfer, die sind ganz okay, und ganz generell habe ich auch nichts gegen die Hellersdorfer, ABER:

Die sollen dort bleiben, wo sie herkommen. Ich hoffe, denen fällt nicht ein, rüberzumachen in den Westen. Ich will in meiner Nachbarschaft einfach keine Hellersdorfer. Denkt mal jemand an unsere Kinder? Die schauen sich doch die ganze Prolligkeit bei denen ab und ziehen sich hernach billige Kunststoffkleidung an.

Am Ende lassen sich die Mädels rosa Strähnchen ins Haar färben und tragen Jeans mit extra Löchern am Popo. Die Jungs ziehen sich Schlotterjeans und doofe Basecaps an, können kaum deutsch, saufen den ganzen Tag Bier und spucken auf den Boden. Sie pappen sich an ihre Prollkarren Naziaufkleber und hören bestenfalls Böhse Onkelz, schlimmstenfalls Kraftklub.

Wenn der Hellersdorfer kommt, wird das Straßenbild dominiert von grantigen älteren Menschen mit hellbeigen Blousons und zottigen, garstigen kleinen Hunden. Sicher, unter den neuköllner Nazis fühlen sie sich bestimmt alle wohl. Aber davon haben wir hier schon mehr als genug. Außerdem mus man sich ja vor den lieben BürgerInnen mit Migrationshintergrund schämen: Das ist also die deutsche Leitkultur? Höhö...

Wir brauchen hier nicht noch mehr Hellersdorfer. Bitte schickt die dahin, wo sie besser hinpassen: Nach Rostock vielleicht oder sonstwo, wo die Hütte brennt, aber nicht in unser schönes Neukölln.
P.S. alles, was in kursiv ist, habe ich so oder ähnlich bei Inforadio aufgeschnappt. Es handelt sich dabei um einige Aussagen von hellersdorfer PassantInnen zum Thema Asyl in ihrer Nachbarschaft. Dieser Text verarbeitet lediglich mein Entsetzen über das Gehörte.

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